Ein psychologisches Gutachten über Maik
Klingenberg
Maik Klingenberg, Schüler der 8. Klasse vom Hagecius-
Gymnasium kommt aus schwierigen familiären Verhältnissen,
aus der Großstadt Berlin, Stadtteil Mazan. Die Eltern haben
eigene Probleme, denen sie zu entfliehen versuchen.
Maiks Mutter ist schon lange Alkoholikerin und war schon des
Öfteren in der Entzugsklinik. Früher hatte sie noch eine
bessere körperliche Fitness und war psychisch stabiler, doch
jetzt scheint die Situation häufiger zu eskalieren.
Sein Vater, Josef Klingenberg, ist bzw. war
Immobilienunternehmer, ist aber durch ein Bauprojekt vor 10
Jahren Bankrott gegangen. Diesen finanziellen Verlust scheint
er bis heute nicht zu verkraften.
Der damit verbundene soziale Abstieg, scheint die
maßgebliche Ursache der familiären Probleme zu sein.
Darüber vergessen sie ihren gemeinsamen Sohn Maik und
überlassen ihn und seine Probleme ihm selbst. Diese
Vernachlässigung macht sich auch im seinem Verhalten
gegenüber seinen Mitschülern deutlich bemerkbar. Er wirkt
oft in sich zurückgezogen, einsam und traurig.
Innerhalb der Schule ist er ein Einzelgänger und besitzt keine
Bezugsperson. In der Klasse wird er als Langweiler und
Schlaftablette bezeichnet. Maik ist sich bewusst, dass er gut
im Hochsprung ist. Allerdings bekommt er hierbei keine
positive Rückmeldung der Klasse. Er persönlich sieht bei sich
selbst eine Verbindung mit dem Spitznamen “Aeroflot“, da er
sich seinem Talent im Klaren ist. Maik schafft es nicht von
sich aus, diese Isolation zu durchbrechen. Sein Versuch, mit
einem Aufsatz über seine alkoholabhängige Mutter
Aufmerksamkeit und Anerkennung der Klassengemeinschaft
zu erlangen, bringt ihm lediglich den Spitznamen „Psycho“
ein. Sein Selbstwertgefühl ist deshalb sehr gering, er hat sich
selbst fast aufgegeben. Er traut sich nicht mehr, Kontakt zu
Gleichaltrigen aufzunehmen.
Maik benötigt dringend eine Bezugsperson, einen Freund, der
ihn so anerkennt, wie er ist und mit dem er sich über seine
Probleme austauschen kann. Er bedarf zur Selbstbestätigung
der Anerkennung von Außen.
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