Donnerstag, 30. Oktober 2014

#9 Hanna Lola

Ein psychologisches Gutachten über Maik

Klingenberg

Maik Klingenberg, Schüler der 8. Klasse vom Hagecius-

Gymnasium kommt aus schwierigen familiären Verhältnissen,

aus der Großstadt Berlin, Stadtteil Mazan. Die Eltern haben

eigene Probleme, denen sie zu entfliehen versuchen.

Maiks Mutter ist schon lange Alkoholikerin und war schon des

Öfteren in der Entzugsklinik. Früher hatte sie noch eine

bessere körperliche Fitness und war psychisch stabiler, doch

jetzt scheint die Situation häufiger zu eskalieren.

Sein Vater, Josef Klingenberg, ist bzw. war

Immobilienunternehmer, ist aber durch ein Bauprojekt vor 10

Jahren Bankrott gegangen. Diesen finanziellen Verlust scheint

er bis heute nicht zu verkraften.

Der damit verbundene soziale Abstieg, scheint die

maßgebliche Ursache der familiären Probleme zu sein.

Darüber vergessen sie ihren gemeinsamen Sohn Maik und

überlassen ihn und seine Probleme ihm selbst. Diese

Vernachlässigung macht sich auch im seinem Verhalten

gegenüber seinen Mitschülern deutlich bemerkbar. Er wirkt

oft in sich zurückgezogen, einsam und traurig.

Innerhalb der Schule ist er ein Einzelgänger und besitzt keine

Bezugsperson. In der Klasse wird er als Langweiler und

Schlaftablette bezeichnet.  Maik ist sich bewusst, dass er gut

im Hochsprung ist. Allerdings bekommt er hierbei keine

positive Rückmeldung der Klasse. Er persönlich sieht bei sich

selbst eine Verbindung mit dem Spitznamen “Aeroflot“, da er

sich seinem Talent im Klaren ist. Maik schafft es nicht von

sich aus, diese Isolation zu durchbrechen. Sein Versuch, mit

einem Aufsatz über seine alkoholabhängige Mutter

Aufmerksamkeit und Anerkennung der Klassengemeinschaft

zu erlangen, bringt ihm lediglich den Spitznamen „Psycho“

ein. Sein Selbstwertgefühl ist deshalb sehr gering, er hat sich

selbst fast aufgegeben. Er traut sich nicht mehr, Kontakt zu

Gleichaltrigen aufzunehmen.

Maik benötigt dringend eine Bezugsperson, einen Freund, der

ihn so anerkennt, wie er ist und mit dem er sich über seine

Probleme austauschen kann. Er bedarf zur Selbstbestätigung

der Anerkennung von Außen.

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